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Filme über das Leben und (auch) über die Arbeit.

Die Anfrage, mit der das Team zu uns kam, war, mit einem Film das Unternehmen vorzustellen, um damit neue Mitarbeitende zu gewinnen. 

Pluscard ist ein Dienstleistungsunternehmen im Bankgeschäft. Hier arbeiten Menschen in Teams, von zu Hause, im Büro, im Callcenter und online. 

 

Digitale Dienstleistungen sind ja oft so, dass man die Arbeit visuell nur schwer darstellen kann. Wir wollten deshalb die Arbeitsatmosphäre und den Teamgeist vermitteln, ohne dass der Film wie eine aufdringliche Werbung wirkt.

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Deshalb haben wir folgende Lösung vorgestellt:

In Teams arbeiten Menschen. Deshalb müssen die Filme menschlich sein.
Für uns hieß das konkret, dass wir vieles weglassen wollten.

Ich glaube, da spreche ich vielen Filmschaffenden aus der Seele: Wenn man als Filmemacher von einem Kunden ein Budget zugesagt bekommt, dann möchte man am liebsten erst einmal neues Kameraequipment kaufen und alles ausprobieren. Technik kann sehr begeistern und als Filmemacher denkt man dann schnell, dass man das alles unbedingt für den nächsten Job braucht. Der Kunde soll sehen, was er für sein Geld bekommt: und das wäre dann Equipment? Oder vielleicht große Filmteams? Hm.

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Apropos große Filmteams, hier eine kleine Geschichte: Ein LKW voller Equipment, der nicht durch die Toreinfahrt zum Drehort (oder Tatort?) Großraumbüro passt. Ein Regisseur mit Baskenmütze und Klemmbrett unter dem Arm "motiviert" die Mitarbeiter vor der Kamera und sagt Dinge wie "Action!" und "Jetzt bitte ganz natürlich!" und "Cut!" und die Mitarbeiter sind mittendrin in dieser Comic-Szene. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das ist genau so in einer großen Organisation eines dort angestellten Freundes passiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten "ganz authentisch" über ihre Erfahrungen im Beruf und im Privatleben berichten.

 

Wie authentisch klingt das für Sie als Auftraggeber? Und wie sehr nach Theater oder Show? Richtig ist: so wird an einem Filmset mit Schauspielern gearbeitet. Schauspielerinnen und Schauspieler können damit umgehen.

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind meistens keine Schauspieler. 

Filmaufnahmen und Interviews

Deshalb ist es für uns sehr wichtig, dass die Atmosphäre vor und während der Dreharbeiten stimmt. Es soll sich nicht wie ein Filmset anfühlen, sondern eher wie ein lockeres Gespräch bei einer Tasse Kaffee, Tee oder von mir aus auch einem Glas Wein. Alles, was die Distanz verringert und das Gespräch angenehmer macht, ist gut.

 

Bei PLUSCARD sind wir so vorgegangen, dass wir vor den eigentlichen Aufnahmen erst mal Telefontermine mit den Protagonist*innen vereinbart haben, um uns kennenzulernen. Das ist ein guter Eisbrecher und man kann schon die ersten Ängste abbauen.

 

Am Drehtag selbst hatten wir dann viel Zeit und für jede Person einen Tag in der Location reserviert. So war genug Zeit für uns, das Set aufzubauen und die Kameras einzurichten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und das Team des Kunden konnte sich auch ohne Stress einfinden und erst mal warm werden. Vor dem eigentlichen Interview begannen wir mit einem kleinen Smalltalk, um gleich gut ins Gespräch zu kommen.

 

Bei dieser Methode kommt es vor, dass die Leute vor der Kamera so locker sind, dass sie gar nicht mehr an die Kamera denken und auch mal in ihren Dialekt verfallen. Vor allem lachen sie viel und echt. Wir als Filmteam sind in diesem Moment hochkonzentriert. Alle elektronischen Geräte müssen zuverlässig funktionieren. Wenn sich jemand vor der Kamera so sehr öffnet, dass Tränen rollen, dann wäre eine Kamera, die nicht mehr will, wirklich fatal. Deshalb setzen wir auf professionelles Cine Equipment.​​

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Die Premiere der fertigen Filme​

Kurz gesagt: Das Projekt kam sehr gut an. Die kurzen Filme, die wir auf Social Media geteilt haben, wurden oft aufgerufen und es gab viele Reaktionen. Auch viele Kolleginnen und Kollegen haben sich die Premiere der 2- bis 3-minütigen Filme in einem großen Kinosaal in Saarbrücken angeschaut. Die Stimmung war gut und es gab großen Applaus nach jeder Vorstellung. Ich finde das zeigt was Film-Stories außerhalb von Social Media bewirken können. Hier muss man einfach weiterdenken, als Tikotok es mit seiner kurzen 5-Sekunden-Aufmerksamkeitsspanne leisten kann.​

Da geht mehr und dieses Projekt ist der Beweis.

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Fazit​

 

Das authentische Erzählen der persönlichen Geschichten ist eine wichtige Grundlage für den späteren Film. Derzeit wird viel über "emotional storytelling" gesprochen. Ich glaube nicht, dass es die Kunst ist, eine Geschichte zu erzählen und dabei emotional zu sein. "Hensel und Gretel verliefen sich im Wald..." Da bekommt jedes Kind eine Gänsehaut. Die Geschichte ist erzählt, die Emotionen sind geweckt. Arbeit getan.

 

Ich glaube, die Kunst beginnt viel früher, nämlich Hänsel und Gretel überhaupt erst mal als Geschichte zu finden und sie dann als Erster zu erzählen.

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Oliver

(Rodrigues Jungmann)

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